Firmenporträt


Das Atelier TJAW wurde 1997 in der Überzeugung gegründet, dass sich qualitative Vorstellungen wirtschaftlich umsetzen lassen. Wir sind überzeugt dass unsere Umgebung direkten Einfluss auf die Qualität unseres Lebens hat, egal ob am Arbeitsplatz, zu Hause oder in den öffentlichen Räumen dazwischen. Unser Ziel ist es, den Kontext zu verstehen, das Programm zu optimieren, Teamworkfähigkeiten zu fördern und eine wirtschaftliche und nachhaltige Antwort auf die Erwartungen der Eigentümer bieten zu können.

Unsere Spezialgebiete sind: Die Planung, Konzeption und Umsetzung in den Bereichen Städtebau und Architektur, sowie der Innenarchitektur, des Produkt Designs, des Nachhaltigen Designs und des Projektmanagements.

Mit der Erfahrung und dem kumulierten Wissen im Hintergrund schlagen wir dem jeweiligen Umfeld entsprechende, innovative und wirtschaftlich vertretbare Lösungen vor. Angesichts des sich laufend verändernden Marktes haben sich die TJAW Architekten während den vergangenen 13 Jahren ihrer Existenz bewusst nicht spezialisiert. Trotzdem bildeten sich fachliche Arbeitsschwerpunkte mit den entsprechenden Erfahrungen in verschiedenen Bereichen. Dazu gehören Wohnungs-, Industrie- und Bürobauten, Stadtentwicklungskonzepte, Bauherren-beratung. Bei komplexen Aufgaben arbeiten wir mit vertrauten Partnern und Spezialisten im Generalplanerteam oder in ad hoc zusammengesetzten Arbeits-gemeinschaften.

Integrität, Innovation und Engagement für die Nachhaltigkeit sind unsere Werte. Wir arbeiten in einem unternehmerischen Geist, der Erkenntnis, dass Erfolg davon abhängt, den Mut seiner Intuition zu leben


Minergiehaus Faraday
Architektur: TJAW + J-Z Architekten / Fotograph:Joël Tettamanti

Das Haus Faraday steht im Lorrainequartier in Bern. Das Arbeiterquartier mauserte sich in den letzten Jahren zum „urban village“ der Alternativszene. Alte, verschindelte Wohnhäuser mit Aussentreppen auf ihre Holzlauben wechseln mit tristen Nachkriegsbauten ab.

An der Hangkante über der Aare fällt die Jurastrasse als Sackgasse gegen Norden hin ab. Sie wird von der breiten Eisenbahnbrücke aus Beton schräg überquert. In der Aufreihung unscheinbarer Häuser springt nun ein Haus ins Auge: Es ist ganz mit Kupferwellblech eingepackt. Eine nachträgliche Verkleidung? Nein, allein schon der fehlende Dachvorsprung , die gerundeten Hauskanten und die grossen Fenster deuten auf einen Neubau hin. Das Haus hat zwar ein Satteldach wie alle andern Häuser, aber die grossen Lukarnen – eine übersteigt sogar den First – machen aus dem Haus eine Skulptur. Dann fehlt der Kamin.

Wie wird geheizt? „Mit Erdsonde“ verrät Thomas Jomini vom Architekturbüro Thomas Jomini Architektur Workshop. Einzelne Fenster sind so gross wie Schaufenster, ohne jegliche Flügel zum Öffnen. Das Haus ist ein Minergiehaus, gut isoliert und mit einer kontrollierten Lüftung, die viel Energie zurückbehält. Das Wellblech verstärkt den Ausdruck einer geschlossenen Hülle. Sie gewährt Schutz vor Wind und Wetter, sowie Lärm, aber auch vor den elektromagnetischen Feldern der nahen Starkstromleitungen, die zur Trafostation gegenüber der Aare führen, deshalb der Name „Haus Faraday“.

Das Kupferwellblech ist eine Novität in der Architektur. Es wird schnell altern. Das war auch die Absicht der Architekten. Denn der Alterungsprozess hat etwas Sinnliches an sich. Durch die Oxidation wird sich das Kupfer nach kurzer Zeit dunkelbraun und nach 20 bis 30 Jahren hellgrün verfärben. Jetzt schon bilden sich Flecken, wo die Arbeiter das Blech berührt haben. An der Nordseite führt eine mit Scobalitwellplatten eingepackte Aussentreppe – typologisch ein Zitat der Aussentreppen der Arbeiterhäuser – zu den Wohnungen. Diese farbige Treppen-verkleidung – mit einem Flair von Bricolage – steht in Analogie zum Wellblech.

Gerundet sind auch die Ecken der niedrigen Umfassungsmauern im Garten und im Vorbereich. Nebst dieser Formvorliebe entwickelte das Büro TJAW mit der ECAL unter der Namen „Rehouse“ innovative Ideen für Wohnungsausrüstungen z.B. Kühlboxen, die dank des Verdunstungsprinzips ohne Strom funktionieren. Nun weht zum ersten Mal auch in Bern ein Experimentiergeist. Und die Lorraine ist wohl das einzige Quartier, wo dies akzeptiert wird.

Robert Walker